Als Stilrichtung, die einst die Architektur revolutionierte, ist der Bauhausstil auch heute noch allgegenwärtig: Designklassiker wie der Freischwingerstuhl von Mart Stam, die kugelförmige Teekanne von Marianne Brandt oder der Stahlrohrschreibtisch von Marcel Breuer sind nach wie vor populär und beeinflussen die Architektur und das Design von heute. Oftmals wird das Bauhaus deshalb mit der Moderne gleichgesetzt.
Begründet wurde der in Anlehnung an die Bauhütten mittelalterlicher Kathedralen geschaffene Begriff „Bauhaus“ und die daraus resultierende Stilrichtung im Jahr 1919 durch den Architekten Walter Gropius, der mit dem „Staatlichen Bauhaus Weimar“ eine damals umstrittene Kunstschule schuf. Seine Vision bestand darin, die Architektur, die Bildhauerei und die Malerei mit dem Handwerk zu vereinen. Unter Führung der Architektur sollten die verschiedenen Disziplinen zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen, bei dem der Leitgedanke „form follows function“ stets Berücksichtigung findet. Neben dem Erlernen verschiedener handwerklicher Tätigkeiten stand für die Schüler der Kunstschule das Studium unterschiedlicher Materialbeschaffenheiten und der Eigenschaften von Formen und Farben auf dem Lehrplan – die Grundsäulen des Bauhauses. Einer der wohl bekanntesten Vertreter des Bauhausstils, der sich bei seinen Entwürfen insbesondere die Wirkung verschiedener Farbtöne zunutze gemacht hat, ist der schweizerisch-französische Architekt Le Corbusier.